In den vergangenen zehn Jahren hat die Aufmerksamkeit der Gesetzgeber verstärkt auf die Sicherung von Ladeeinheiten gelenkt. Glücklicherweise kann festgestellt werden, dass dies von Vorteil ist, denn letztendlich ist ein sicherer Warentransport im Straßenverkehr ohne eine angemessene Sicherung der Ladeeinheiten nicht gewährleistet.
Gemäß § 22 der Straßenverkehrsordnung besteht die Verpflichtung zur sicheren Ladung, die den anerkannten Regeln der Technik entsprechen muss. Viele denken dabei in erster Linie an die Sicherung der Palette auf dem LKW. Doch es ist von entscheidender Bedeutung, dass eine effektive Abstimmung zwischen Ladungs- und Ladeeinheitensicherheit besteht, um die im Gesetzestext festgelegten Kriterien zu erfüllen. Selbst wenn eine Palette fest auf dem LKW steht, ist die Transportsicherheit nicht gewährleistet, wenn sich die Ladeeinheit während einer Vollbremsung um 20% verformt. Daher ist die Beachtung von EUMOS 40509 unerlässlich.
Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.
Die EUMOS (European Safe Logistics Association / Europäischer Verein für sichere Logistik) ist eine europäische gemeinnützige Organisation, die sich darauf spezialisiert hat, Sicherheitsstandards für den Bereich der Logistik zu entwickeln. Der Verein besteht aus Mitgliedern, die führende Experten und Sachverständige im Bereich Logistik, Ladungssicherung und Ladeeinheitensicherung sind. Diese Mitglieder bringen ihre umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in die Gestaltung der Sicherheitsstandards ein.
Da die Straßenverkehrsordnung nicht explizit festlegt, was als "anerkannte Regeln der Technik" zu betrachten sind, wird oft auf die EU-Richtlinie 2014/47 Bezug genommen, insbesondere auf Anhang 3 EUMOS 40509, der als Referenz für die Ladeeinheitensicherung dient.
EUMOS 40509 ist eine Norm, die klare Kriterien festlegt, anhand derer beurteilt werden kann, ob eine Ladeeinheit ausreichend stabil ist, um den Anforderungen des Straßenverkehrs zu genügen. Durch die Zertifizierung Ihrer Ladeeinheiten gemäß EUMOS 40509 können Sie, zum Beispiel gegenüber Ihren Kunden, verlässliche Aussagen über die Stabilität Ihrer Ladeeinheiten treffen.
Die EUMOS-Norm 40509 legt fest, welche Deformationen und Verschiebungen bei einer stabilen Palette während des Transports höchstens auftreten dürfen. Hierbei erfolgt eine Unterscheidung zwischen der dynamischen Deformation, der permanenten Deformation und der Verschiebung der einzelnen Lagen (vertikaler Spalt).
Dynamische Verformung
Die dynamische Deformation charakterisiert das Verhalten der Ladeeinheit während eines Verkehrsereignisses, wie beispielsweise einer Vollbremsung. Durch die abrupte Bewegung gerät die Ladeeinheit in Bewegung und erfährt eine kurzfristige Verformung. Gemäß EUMOS 40509 ist es vorgeschrieben, dass diese Deformation nicht mehr als 10% betragen darf.
Permanente Deformation
Nachdem sich die Ladeeinheit nach einem Verkehrsereignis stabilisiert hat und keine Bewegung mehr aufweist, erfolgt die Messung der permanenten Deformation. Gemäß EUMOS 40509 sollte diese im Allgemeinen nicht mehr als 5% betragen. Falls die Höhe einer Palette jedoch 120 cm überschreitet, liegt der maximal zulässige Wert bei 6 cm. Die unteren 20 cm der Palette dürfen sich in jedem Fall nur um 6 cm verschieben.
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Sachverständiger Ladeeinheiten-/Ladungssicherung Guido Kotlowski
Wir prüfen für Sie Ihre Ladeeinheit nach EUMOS (EU-Richtlinie2017/47/EU) und zertifizieren diese für Sie.